Veröffentlicht am 27.10.2025

Kein Stadtbild ohne Vielfalt!

Leider erleben wir zurzeit eine Stimmung, die darauf abzielt, Menschen in unserer Gesellschaft auszuschließen und gegeneinander auszuspielen. Gleichzeitig spüren wir aber auch, dass sich viele Menschen dem entgegenstellen – mit Haltung, mit Herz und mit Mut. Das macht uns Hoffnung. 

Bottrop ist eine Stadt mit einem vielseitigen Stadtbild und das schon seit Jahrzehnten. Vom Bergbau bis zur Gegenwart prägen Menschen mit unterschiedlichen Biografien, Sprachen, Kulturen und Lebensgeschichten das Miteinander in unserer Stadt.  

Ja, wir leben in herausfordernden Zeiten. Viele Menschen blicken mit Sorge auf die Zukunft. Die Welt verändert sich rasant, vieles scheint unsicher. Diese Ängste sind real und verdienen Gehör. Aber sie dürfen nicht missbraucht werden, um Ressentiments zu schüren. Themen wie Zukunftsangst, Sicherheit und Migration dürfen nicht miteinander vermischt werden. 

Es ist nachvollziehbar, dass sich Menschen manchmal unwohl fühlen, wenn sie abends durch dunkle Straßen gehen oder von Überfällen in der Innenstadt hören. Diese Gefühle sind real und sie verdienen ernsthafte Antworten: bessere Beleuchtung, soziale Präsenz, Prävention, Unterstützung für Betroffene und konsequente Strafverfolgung. Doch Angst darf nicht in Feindbilder umschlagen. Manche nutzen diese Sorgen, um Misstrauen zu säen und Menschen gegeneinander auszuspielen. Das ist gefährlich, weil es den Blick auf die tatsächlichen Ursachen und Lösungen verstellt. 

Sicherheit entsteht nicht durch Misstrauen, sondern durch Zusammenhalt. Eine Stadt wird sicherer, wenn Menschen füreinander Verantwortung übernehmen, wenn sie hinschauen statt wegsehen und wenn alle das Gefühl haben, dazuzugehören. 

Menschen mit Einwanderungsgeschichte sind keine Bedrohung. Sie sind Kolleginnen und Kollegen, Nachbarinnen und Nachbarn, Freundinnen und Freunde und Teil dieser Stadtgemeinschaft. Bottrop ist ihr Zuhause, genauso wie das aller anderen, die hier leben. 

Gerade beim Thema Sicherheit wird jedoch immer wieder versucht, bestimmte Gruppen gegeneinander auszuspielen – etwa, wenn Gewalt gegen Frauen in den Vordergrund gerückt wird, um Vorurteile zu schüren. Dabei ist klar: Gewalt gegen Frauen muss klar benannt und konsequent bekämpft werden. Doch dieses Thema darf nicht instrumentalisiert werden, um ganze Gruppen zu diffamieren. Gewalt gegen Frauen ist ein strukturelles, gesamtgesellschaftliches Problem und keines, das sich auf Herkunft oder Kultur reduzieren lässt. 

Wir dürfen uns nicht von Angst leiten lassen und schon gar nicht von dem Versuch, sie gegeneinander zu richten. Bottrop steht für Zusammenhalt, Respekt und Solidarität.

Zurück